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L-2-Hydroxyglutaryl-Azidurie bei Staffordshire Bull Terrier (L-2-HGA)
L-2-HGA (L-2-Hydroxyglutaryl-Azidurie) ist eine neurometabolische Krankheit, die verschiedene klinische neurologische Probleme einschließlich psychomotorischer Retardierung, Anfälle (ähnliche wie bei Epilepsie), Ataxie (beobachtet als „labiles Gehen", Muskelsteifheit) verursacht. Diese Krankheit ist durch Erhöhung von L-2-Hydroxyglutarsäure im Harn, in der Plasma und der zerebrospinalen Flüssigkeit charakterisiert.

L-2-Hydroxyglutarat wird im gesunden Körper normal auf Alpha-Ketoglutarat metabolisiert. Bei den unter L-2-HGA leidenden Hunden kommt es zur Ansammlung von L-2-Hydroxyglutarat im Körper, was zur Beschädigung des Zentralnervensystems führt. Die klinischen Symptome zeigen sich im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr (aber können auch erst viel später auftreten). Klinische Symptome der L-2-HGA, die im ersten Absatz angeführt wurden, sind nicht nur für diese Krankheit spezifisch, sie können auch andere Krankheiten, wie z.B. primäre Epilepsie, Hirntumor und Meningitis begleiten. Die L-2-HGA kann nur mit Hilfe von MRI (magnetische Resonanz) eindeutig klinisch diagnostiziert werden.

Einfachere Methode zur Stellung der L-2-HGA-Diagnose ist ein molekulargenetischer Test, der die Anwesenheit oder Nichtanwesenheit der Mutationen im L2HGDH-Gen, welche für die L-2-HGA-Krankheit verantwortlich sind, nachweist. Die Krankheit ist durch die doppelte Substitution im Exon 1 des L2HGDH-Gens, das das Enzym L2-Hydroglutar-Dehydrogenase kodiert, verursacht (c.1297T→C; c.1299C C→T). Dadurch kommt es zum Austausch der Aminosäure Leucin an Position 433 gegen Prolin und des Histidins an Position 434 gegen Tyrosin (Penderis et al. 2008). Die Anwesenheit dieser Doppelsubstitution im Genom des untersuchten Tieres wird mit der Methode der DNA-Sequenzierung festgestellt.

L-2-HGA ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung. Das heißt, daß diese Krankheit nur bei Homozygoten, Hunden mit beiden mutierten Allelen „r/r" und keinem normalen Allel erscheint. Der mutierte Homozygot vererbte ein mutiertes Allel von beiden Elternteilen. Im Falle, daß zwei heterozygote Tiere („R/r"-Träger) gedeckt werden, 25 % der Nachkommen werden gesund sein, 50 % der Nachkommen werden Träger sein und 25 % vererben von beiden Eltern mutiertes Allel „r" und werden mit L-2-HGA betroffen.

Hereditäre Katarakt (HC- hereditary cataract)
Die Katarakt (grauer Star) ist eine Erkrankung der Augenlinse, die zur Linsentrübung führt. Katarakt ist sehr oft auftretende erbliche Krankheit, die bei mehr als 70 Hunderassen vorkommt. In Zusammenhang mit den erblichen Formen der Katarakt bei Hunden wurden mehrere Vererbungsformen beschrieben. Die meisten Former der HC werden autosomal rezessiv vererbt, aber es gibt ebenfalls Formen, die autosomal dominant, bzw. polygenisch vererbt werden. Katarakte stellen die Hauptursache der Blindheit bei Hunden vor.
Hereditäte Katarakte werden sehr oft als primäre Katarakte bezeichnet. Als sekundäre Formen werden Folgeerscheinungen anderer Augenerkrankungen, z.B. der progressiven retinalen Atrophie, des Glaukoms, retinaler Dysplasie, und anderer Stoffwechselstörungen, u.a. bezeichnet. Katarakte können auch in Folge einer Augenverletzung (traumatische Katarakt) oder als Alterserscheinung, so-genannte senile Katarakt auftreten.
Erbliche Formen der primären Katarakt zeichnen sich durch ein rassenspezifisches Erscheinungsbild hinsichtlich des betroffenen Teils der Linse, des Alters beim Auftreten klinischer Erscheinungen, der Verlaufsgeschwindigkeit und des Grads der beidseitigen BetroffenheitHC bei Staffordshire Bullterriern, französischen Bulldoggen und Boston Terriern (beim Boston Terrier handelt sich es um juvenile Form der hereditären Katarakt; diese Form wird auch beim französischen Bulldogge vorausgesetzt) wird autsomal rezessiv vererbt. Die klinischen Symptome erscheinen im Laufe des ersten Lebensjahrs. Die Katarakt entwickelt sich immer in beiden Augen (so genannte bilaterale Katarakt). Die Erkrankung ist progressiv, d.h. dass sich die Krankheit mit dem Alter verschlechtert und endet mit vollständiger Erblindung im Alter von ungefähr drei Jahren.

Die HC (beim Staffordshire Bull Terrier und Boston Terrier) ist durch Mutation der Insertion 1 bp im Exon 9 des HSF 4 Gens (Heat shock factor protein 4) verursacht. Diese Mutation verursacht Verschiebung des Leserasters und führt zur Bildung eines vorzeitigen Stopkodons (Mellersh et al. 2006). Diese Mutation wurde zum ersten Mal bei Staffordshire Bullterriern beschrieben. Gleiche Mutation wurde nachfolgend beim Boston Terrier (Mellersh et al. 2007) gefunden, beim welchen sie nur die juvenile Form der Katarakt, so-genannte EHC (early onset hereditary cataract) und nicht die später einsetzende Formen der Katarakt, so-genannte LHC (late-onset hereditary cataract) verursacht. Die oben angeführte Insertion wurde auch bei französischen Bulldoggen festgestellt.

HC ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung. Das heißt, daß diese Krankheit nur bei Homozygoten, Hunden mit beiden mutierten Allelen „r/r" und keinem normalen Allel erscheint. Der mutierte Homozygot vererbte ein mutiertes Allel von beiden Elternteilen. Im Falle, daß zwei heterozygote Tiere („R/r"-Träger) gedeckt werden, 25 % der Nachkommen werden gesund sein, 50 % der Nachkommen werden Träger sein und 25 % vererben von beiden Eltern mutiertes Allel „r" und werden mit HC betroffen.

Hüftgelenksdysplasie (HD)
ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Betroffen sind sämtliche Hunderassen, wobei großwüchsige Rassen das Krankheitsbild besonders häufig ausbilden. Erstmals diagnostiziert wurde sie am Deutschen Schäferhund und wird daher fälschlicherweise hauptsächlich mit dieser Rasse in Verbindung gebracht, obwohl mittlerweile andere Rassen stärker betroffen sind.

Die HD ist zu großen Teilen genetisch bedingt (die Heritabilität liegt zwischen 20 und 40 Prozent), weshalb viele Zuchtverbände die HD-Freiheit zur Zuchtzulassung fordern. Da falsche Ernährung und Haltung die Entstehung und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können, handelt es sich um ein multifaktorielles (von vielen Faktoren abhängiges) Geschehen. Klinisch zeigt sich die HD in zunehmender Bewegungseinschränkung und Schmerzhaftigkeit, die infolge der krankhaften Umbauprozesse am Hüftgelenk (Coxarthrose) entstehen. Im fortgeschrittenen Stadium kann nur die Entfernung des Hüftgelenks mit oder ohne Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks eine deutliche Verbesserung herbeiführen. Ist dies nicht möglich, lässt sich durch eine dauerhafte Schmerztherapie häufig lange eine ausreichende Lebensqualität aufrechterhalten.

Symptome:Die Ausprägung klinischer Symptome einer HD variiert in Abhängigkeit vom Alter bzw. Stadium der Krankheit. Bei relativ jungen Tieren, im Alter von einem halben bis einem Jahr, kommt es zu Schmerzen, weil der Kopf des Oberschenkelknochens in der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) nur ungenügenden Halt findet und durch seine abnorme Beweglichkeit schmerzregistrierende Nervenfasern der Knochenhaut des Pfannenrandes gereizt werden. Ältere Tiere bilden Schmerzen eher infolge fortschreitender degenerativer Veränderungen (Arthrosen) des Hüftgelenkes aus.

Eine beginnende HD äußert sich in zunehmenden Schmerzen bei Spaziergängen, der Hund will nicht mehr weit laufen, setzt sich öfter hin, schreit beim Spielen gelegentlich auf und zeigt einen instabilen Gang. Beim Vorführen der Hintergliedmaße wird das Becken in Richtung der vorgeführten Gliedmaße seitwärts bewegt (LSÜ-twist). Bei Bewegungen des Gelenkes kann ein Knacken, Klicken oder Knirschen des Gelenks hörbar sein. Bei Feststellung eines der Symptome ist der sofortige Gang zum Tierarzt ratsam.

HD-Schweregrade
A HD-Frei In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg-Winkel 105° oder mehr. Manchmal noch A1 wenn der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.
B HD-Verdacht Schenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig und der Norberg-Winkel beträgt 105° (oder mehr), oder Norberg-Winkel kleiner als 105° aber gleichförmiger Schenkelkopf und Pfannendach.
C Leichte HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, Norberg-Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.
D Mittlere HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Norberg-Winkel größer 90°. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.
E Schwere HD Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), Norberg-Winkel unter 90°, der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.







 
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